AR 03: Halbinsel Valdes, 18. bis 28.10.2018
(Atlantikküste, ca. 1.500 km südlich von Bueons Aires)
Playa "Las Canteras" und Mirador "Punta Prismatico"
Auf dem Weg von Norden an der Atlantikküste entlang Richtung Süden zur Halbinsel Valdes, verbrachten wir 4 Nächte direkt an der riesigen Bucht des „Golfo Nuevo“ am Playa Las Canteras und 2 Nächte am Mirador (Aussichtspunkt) "Punta Prismatico", da hier, laut anderer Reisender, in den letzten Wochen viele Wale gesichtet wurden. Gleich nach unserer Ankunft am frühen Abend, wir plauderten mit unseren Schweizer Womo-Nachbarn, schwamm auch tatsächlich eine Walmutter mit ihrem Jungen vorbei. Leider blieb dies die einzige Walsichtung für die nächsten Tage - dafür waren es wunderschöne Stellplätze direkt am Strand bzw. über den Klippen mit herrlichem Blick auf den Golfo Nuevo. Bis auf wenige Ausnahmen, standen wir die 6 Tage ganz allein an diesen schönen Stellplätzen.
Auf der Weiterfahrt zur Halbinsel Valdes erreichten wir den Eingang des Nationalparks (Eintritt pro Person 520 arg. Pesos, ca. 12 €). Den Besuch des informativen Besucherzentrums (Wifi vorhanden) können wir empfehlen. Die Rangerinnen sprechen englisch und versorgten uns mit Kartenmaterial, Gezeiten-Tabelle und Besuch-Tipps.
auf dem Weg zur Halbinsel Valdes...
Puerto Piramides (…einziger Ort auf Valdes)
Nach einer Nacht auf dem sandigen Campingplatz von Puerto Piramides, stellten wir uns direkt am Hafen zu einigen deutschen und schweizer Wohnmobilen. Abends konnten wir vom Strand bzw. Wohnmobil aus die in der Bucht spielenden und plantschenden Wal-Babies mit ihren Müttern beobachten.
Insgesamt verbrachten wir 5 Nächte in Puerto Piramides. Dabei stand die Wal-Beobachtung mit Peke Sosa (sehr freundlich, man spricht englisch, geben 20 % Rabatt für Wohnmobil-Fahrer) gleich am ersten Tag auf dem Programm. Wir hatten das Glück, uns mit nur 7 jungen Spaniern ein Schlauchboot, das für 56 Personen zugelassen ist, zu teilen. Es war unglaublich ergreifend …viele Wale (jeweils Mutter und Jungtier) schwammen in nächster Nähe um unser kleines, schwimmendes Etwas. Glattwal-Mütter erreichen bis zu 16 m und besuchen turnusmäßig alle 3 Jahre die Bucht. Die „Kleinen“, immer nur eins, erblicken mit ca. 5 m das Licht der Welt. Spätestens im Dezember schwimmen die Tiere wieder in den offenen Atlantik. Ein weiteres Highlight waren die äußerst geschickten Delphine, die um unser Boot sprangen und uns kurz „Hallo“ sagten.
Auf einer Tagesrundfahrt auf der Halbinsel besuchten wir im Osten bei „Punta Caleta“ die kniehohen Magellan Pinguine und am „Caleta Mirador“ riesige See-Elefanten und Robben. Bei „Punta Norte“ liegen faule See-Elefanten am Strand. Hier gibt es immer wieder Orca-Sichtungen, aber leider nicht für uns. Dafür haben immer wieder Guanakos (eine wilde Lama-Art) unseren Fahrweg gekreuzt.
Bei der Rückkehr wollten wir auf dem sandigen Campingplatz nur kurz Wasser tanken und das staubüberhäufte Wohnmobil abspritzen. Daraus wurde dann eine 3-Stunden-Aktion, da wir uns im Sand festgefahren hatten. Ein von der Sonne dunkel gegerbter Einheimischer eilte mit ein paar Brettern schnell zur Hilfe …Spaten raus …buddeln …Differentialsperre rein …und …nix! Der Sand war an der Stelle für mehrere Meter, was aber nicht auf Anhieb sichtbar war, sehr weich. Kräftige Hilfe war nötig! Rotel Tours aus Passau, mit einem 20 To-LKW unterwegs, campierte nur wenige Meter weiter. Danke an den freundlichen argentinischen Helfer und den beherzten und sofort hilfsbereiten Fahrer vom Rotel-Bus, der uns aus dem Sand gezogen hatte.
Klaus hat an einem weiteren Tag versucht die Honda zum Laufen zu bringen …aber leider erfolglos. Die immer zuverlässige CB 500 X sprang einfach nach der 5-wöchigen Fährüberfahrt nach Montevideo nicht mehr an.
Zum Salzsee „Salida Chico“ (35 m unter Meereshöhe !!!) führte uns am nächsten Nachmittag eine kilometerlange Schotterpisten. Abermals eine Spazierfahrt bei kräftigem Sonnenschein. Woooow …uns begrüßte aus der Ferne ein riesiger, weiß-rosa schimmernder See. Nach einem kurzen Spaziergang wurde uns klar, es ist kein Wasser im See, sondern nur das getrocknete Salz, dass nun die begehbare Oberfläche bildet. Uns gab die Fläche die Gelegenheit, schöne „Aktion-Bilder“ zu schießen …wobei wir auch gerne Flamingos beobachtet hätten (die Tiere sind nur zugegen, wenn sie im Wasser Nahrung vorfinden).
Nach den Wellblechpisten auf der Halbinsel Valdes, freuten wir uns Mi. 28.11.2018 über eine asphaltierte Straße, die uns zügig Richtung Festland beförderte.
Valdes hat uns mit seiner Naturbelassenheit, der Rauheit der Landschaft und des ewigen Windes fasziniert. Die unangefochtenen Kaiser bei all den Tieren der Region sind aber die schwimmenden Kolosse mit den waagerechten Schwanzflossen und ihren „kleinen“ Jungen. Beste Zeit zur Beobachtung Juli bis Oktober. Orcas sind dagegen im Februar/März gehäuft anzutreffen, wenn die jungen See-Elefanten auf der Welt sind... Wir kommen bestimmt wieder!!!
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